Lebensformenpolitik

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Die Lebensformenpolitik - auch als "Neue Familienpolitik" bezeichnet - fordert eine Politik jenseits der heteronormativen Begriffe von Ehe und Familie.

Menschen, die nichtmonogam und nichtpromiscuitiv leben, also polyamoureus oder polygam leben, empfinden eheähnliche Beziehungen als verlogen (Bei einer polygamen e.P. sähe dies nämlich so aus: der Erstfreund wird verpartnert und der Zweitfreund bleibt unverpartnert, was die Absurdität der "Ehe" in polygamen Kreisen manifestiert.).

Somit stellt die "eingetragene Partnerschaft" oder die vom LSVD geforderte vollwertige gleichgeschlechtliche Ehe für Menschen, die nichtmonogam und nichtpromiscuitiv leben, keinen Wert dar. Im Gegenteil, Schwulsein wird im Sinne des Philosophen w:Gilles Deleuze und des Psychiaters w:Félix Guattari im Werk w:Anti-Ödipus als anti-bürgerlicher, anti-familiärer Impuls begriffen, dessen Freiheitsversprechen sich mit anderen Formen der Minderheitenpolitik verknüpfen läßt, um normative Herrschaftsregimes zu durchbrechen.

Die Lebensformenpolitik wurde vom 1997 aufgelösten BVH und wird derzeit noch vom Lesbenring und dem WHK_neu getragen. Beim LSVD ist die Lebensformenpolitik kein Thema, was den LSVD in Opposition zum Lesbenring und - noch schlimmer - in offene Konfrontation zum WHK_neu gebracht hat.

siehe auch

w:en:Familialism (weitgehend Deleuzes und Guattaris Kritik an der Heteronormativität i.S.v. "Familialism" der klassischen Psychoanalyse)