AIDS

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Version vom 20. Mai 2010, 19:05 Uhr von Sophismos (Diskussion | Beiträge) (+Kapitel: Neueste Forschung; bewußt vorsichtig formuliert, um keine falschen Hoffnungen bei HIV-Positiven zu erwecken)
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AIDS ist von allgemeiner Relevanz und wird bei WIKIPEDIA unter dem Titel AidsW gepflegt.
Daher beschränkt sich der Inhalt des hiesigen Artikels auf eine Kurzbeschreibung bzw. zusätzliche Angaben von LGBT-relevantem Interesse.
 

Acquired Immuno-Deficiency Syndrome: Erworbenes Immundefekt-Syndrom.

Ursprünglich wurde das, was wir heute als 'Aids' bezeichnen, nach einer Vielzahl vorübergehender Namensgebungen seit Ende 1981 mit der Abkürzung GRID (für gay related immuno deficiency, etwa: Schwulen-bezogene Immunschwäche) belegt. Dieser Begriff trat in den Folgejahren (besonders aufgrund seiner als diskriminierend empfundenen Konnotation) in den Hintergrund, der Begriff 'Aids' setzte sich durch.

Symptomatik

Die Haupterkrankungen von GRID waren damals tödlich verlaufende Lungenentzündung und Kaposi Sarkom. Heute ist AIDS mit einem Katalog von 30 Haupterkrankungen definiert.

Infektion

Laut der CHAT-Studie (CH = Schweiz, A = Aids, T = Transmission Survey)des schweizerischen Bundesgesundheitsamtes hat der Faktor Promiskuität einen weit überschätzten Stellenwert: Laut der CHAT-Studie machten bei schwulen Männern anonyme Sexualkontakte lediglich 26 Prozent der Infektionen aus. (Bei Heterosexuellen Menschen ist das Verhältnis noch krasser: Dort holen sich die Hälfte der Neuinfizierten das HIV über den festen Partner. Nur 13 Prozent der Heterosexuellen steckten sich bei anonymen sexuellen Begegnungen an). [1]. Dybas wertkonservative Moralkeule ("wer in einer festen heterosexuellen Beziehung lebt, bekommt kein HIV") ist somit eindeutig widerlegt.

Behandlung

Gegen AIDS gibt es mittlerweile eine Vielzahl von krankheitshemmenden Medikamenten der sog. HAART-Therapie (bestehend aus den alten Substanzklassen Reverse Transciptase Inhibitoren (NRTI und NNRTI) sowie Protease-Hemmern(PI) einerseits und den neuen Substanzklassen Fusions-Inhibitoren sowie Integrase-Inhibitoren andererseits). Im Test Phase-II sind die Maturationsinhibitoren (auch gag-Hemmer genannt). Sie sind deshalb erwähnenswert, da sie wie die Glukosidasehemmer pflanzlichen Ursprungs sind. Die Glukosidasehemmer (z.B. MDL 28,574) stellten sich in klinischen Tests allerdings als unwirksam heraus. [2]

Alle HAART-Therapeutika haben jedoch sehr starke Nebenwirkungen (insbesondere die alten Substanzklassen NRTI und PI), wobei langfristig die mitochodriale Toxizität manchmal der limitierende Faktor sein kann (absetzen und HIV-Last erhöhen oder weiternehmen und zuviele Mitochondrien verlieren).

Weiters sind die Fusions-Inhibitoren und Integrase-Inhibitoren nur für Spezialfälle und nicht zur Ersttherapie zugelassen. Es liegen einfach noch zu wenig Erfahrungen für die beiden neuen Substanzklassen vor. Die Fusions-Inhibitoren stehen außerdem im Verdacht, schnell resistente Stämme zu "züchten". Ob diese harmloser oder gefährlicher als die Wildformen sind, ist noch nicht erforscht.

auf zellulärer Ebene wurde an der Universität Ulm eine körpereigene antiretrovirale Substanz entdeckt: Antitrypsin.[3]. Bis allerdings dieser Wirkstoff in die Apotheken kommt, wird min. ein Jahrzehnt vergehen. Interessant ist allerdings im Zusammenhang der folgende Gedanke: Antitrypsin ist im menschlichen Körper vermindert bei Erkrankungen der Leber (einschließlich Hepatitis) und erhöht bei einer Östrogentherapie. Somit läßt sich die Hauptfrage der AIDS-Dissidenten beantworten, warum (drogenfreie) weibliche Prostituierte, die ungeschützt arbeiten, trotzdem so gut wie nie ein HIV bekommen (behalten): Es ist womöglich das Östrogen, das schützen könnte.

Weiterhin Probleme

Die Medikamente können bei rechtzeitiger und lebenslanger Einnahme den Krankheitsausbruch hinauszögern oder gar verhindern. Trotzdem kann AIDS tödlich verlaufen, wenn die HAART-Medikamente aufgrund von immer stärker werdenden Unverträglichkeiten (mitochondriale Toxizität) abgesetzt werden müssen.

Neueste Forschung

Nach neuesten (Stand: 18.05.2010) Forschungsergebnissen wurde entdeckt, daß das Viola-Virus, das die w:Pocken hervorruft, den gleichen Co-Rezeptor der CD4 T-Lymphozythen zum Andocken benutzt wie das HIV. In einem ersten - noch nicht von anderen Forschungseinrichtungen bestätigten und reproduzierten - Versuch wurden HIV-negative Personen einer Pockenimpfung unterzogen und Serum entnommen. Zur Kontrolle wurden einer Kontrollgruppe aus nicht pockengeimpften HIV-negativen Personen Serum entnommen. Beide Seren wurden dann mit HIV versetzt und dann die HIV-Replikationsrate gemessen. Bei den Seren der Geimpften war die HIV-Replikationsrate gerade mal 20% der HIV-Replikatonsrate der Ungeimpften. Somit gibt es die Vermutung, daß eine frische Pockenimpfung einen gewissen Schutz bei einer anschließenden HIV-Infektion vor dem Ausbruch von AIDS böte. [4] [5]

Allerdings ist der Versuch zunächst von anderen Forschungseinrichtungen zunächst zu reproduzieren und danach sind weitere klinische Studien zur Beantwortung der Frage, ob dadurch die Viruslast reduziert werden kann, notwendig. Vielleicht könnte dann in wenigen Jahren eine wiederholte Pockenimpfung als neuer Therapieansatz möglich sein.

Heilung

Eine Heilung für AIDS gibt es noch nicht!

Beratung

Zur Beratung und Prävention von HIV und AIDS existiert das höchstkompetente Netzwerk "unserer" geliebten DAH (Deutsche AIDS-Hilfe)

Quellen

  1. Viele holen sich beim Partner HIV tagesanzeiger.ch
  2. Dettenhofer M, Yu XF., "Characterization of the biosynthesis of human immunodeficiency virus type 1 Env from infected T-cells and the effects of glucose trimming of Env on virion infectivity." J Biol Chem. 2001 Feb 23;276(8):5985-91. Epub 2000 Oct 27. PMID: 11054427
  3. http://www.uni-ulm.de/home2/presse/aktuelles-thema/hiv-hemmstoff-05062007.html Ein natürlicher HIV-Hemmstoff mit einem neuen Wirkmechanismus
  4. BBC-News: 18.05.2010: Smallpox demise linked to spread of HIV infection
  5. Englischsprachiger Abschnitt des Wikipedia-Artikels zur mutmaßlichen HIV-Protektion bei der Pockenimpfung

Siehe auch

Weblinks


Vor AIDS kann man sich schützen, indem man Safer Sex praktiziert.