AIDS-Dissident

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Als AIDS-Dissidenten wird jene Gruppe von AIDS-Theoretikern gezählt, die dem HIV kaum oder keine Bedeutung zur Entstehung des AIDS-Vollbildes beimessen.

Argumente der AIDS-Dissidenten

  • AIDS breitet sich außerhalb der drei Risikogruppen Schwule, i.v. Drogengebraucher und Hämophile praktisch nicht aus.
  • Die Anzahl der AIDS-Fälle in den USA bleibt seit einem Jahrzehnt konstant.
  • Der Anteil HIV-1+ in der Bevölkerung der USA bleibt seit Jahrzehnten konstant.
  • Der Anteil HIV-1+ in der Bevölkerung Westeuropas gleicht sich nicht auf das Niveau der Bevölkerung der USA an.
  • Drogenfreie weibliche Prostituierte und deren Freier stellen keine Risikogruppe dar.

Dies sind Argumente, die sowohl als Argumente gegen eine Infektionskrankheit als auch als Argumente eines Co-Faktors gedeutet werden können.

Thesen der AIDS-Dissidenten

  • AIDS in den USA wird verursacht durch Poppers und soziales Elend.
  • AIDS stieg nur deshalb 1986-1996 so sprunghaft an, da massenhaft AZT verabreicht wurde. AZT sei immunsuppressiv.

Die zweite These kann einfach mal so stehen gelassen werden, da sie anachronistisch ist: AZT hat keine Bedeutung mehr.

Bei der ersten These mag am sozialen Elend nicht viel dran sein: Sonst wäre bei gestiegenem sozialen Elend dieZahl der AIDS-Fällenicht konstant geblieben.

Verbleibt einzig Poppers: Die Diskussion erfolgt im Poppers-Artikel.

Gegenargumente

  • AZT hat keine Bedeutung mehr: Es werden NRTI's verschrieben, die zwar eine hohe mitochondriale Toxizität aufweisen, jedoch nicht mehr immunsuppressiv sind.
  • Seit 1995 sind Proteaseinhibitoren auf dem Markt. Diese sind nicht immunsuppressiv, senken die HIV-Last und stabilisieren den Allgemeinzustand der Patienten mit AIDS-Vollbild.
  • Seit 1996 ist dank der HAART-Therapie das Massensterben an AIDS beendet. Demnach kann die Virushypothese so falsch nicht sein.

Die AIDS-Dissidenten halten dagegen, Proteaseinhibitoren würden langfristig töten, was ja korrekt ist. (Die HAART-Therapie der ersten Generation ist nur eine Übergangstherapie.). Nur eben: Die AIDS-Dissidenten behaupten, daß Proteaseinhibitoren nicht dadurch wirken, daß sie dem HIV-1 die Lebensgrundlage entziehen, sondern daß sie dadurch wirken, daß sie Antioxydantien darstellen. Dies ist konsequent, wenn Poppers zum Alleinschuldigen erklärt wird: Nitrite sind Oxydantien; somit heilen Antioxydantien.

Nützlichkeit

Die AIDS-Dissidenten - allen voran Duesberg - sind der Schwulenszene von großem Nutzen gewesen. Dies aus folgenden Gründen:

  • Durch die Behauptung, HIV sei irrelevant, wurde der Wert des HIV und somit der Wert des Patentes auf das HIV deutlich vermindert. Dadurch wurde der Patentstreit beendet, bevor die Patente ganz wertlos wurden. Somit war eine AIDS-Forschung auf solider juristischer Basis wieder möglich. Das Produkt waren die Proteaseinhibitoren
  • Durch die generelle Kritik an Retrovirustatika wurde der freie kritische Blick auf die kaum wirksamen NNRTI erst möglich. Ein Zurückhalten aus markt- und preispolitischen Gründen der Proteaseinhibitoren wurde somit vermieden.


Folgerungen

Erst die HAART-Therapeutika der zweiten Generation, die momentan nur zur Letztbehandlung zugelassen sind, können Licht ins Dunkel bringen. Dies wird in wenigen Jahren der Fall sein.

Bis dahin sei die AIDS-Theorie erstmal ausgeklammert und die AIDS-Praxis im Vordergrund gemäß dem Leitspruch: "Wer heilt, hat recht".


siehe auch