Carson McCullers: Unterschied zwischen den Versionen

Aus HomoWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(kat)
K (Änderungen von Notgeiler Arschficker (Diskussion) rückgängig gemacht und letzte Version von GLGerman wiederhergestellt)
 
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt)
(kein Unterschied)

Aktuelle Version vom 1. März 2010, 23:33 Uhr

Carson McCullers, (geboren, 19.02.1917, Columbus, Georgia; gestorben 29.09.1967, Nyach, New York) US-amerikanische Autorin

Carson Lulu Smith ist die erste Tochter des Ehepaars Lamar und Margurite Waters Smith. Die Mutter nimmt recht früh Carsons musikalisches Talent wahr. Sie möchte, dass die Tochter Konzertpianistin wird. Als bei Carson mit 15 Rheuma diagonostiziert wird, verlegt sich ihre Kreativität aufs Schreiben. 1934 geht sie nach New York um Kreatives Schreiben zu studieren.

Bereits 1936 veröffentlicht Carson eine Erzählung mit dem Titel "Wunderkind". Ein Jahr später heiratet sie Reeves McCullers. Im gleichen Jahr erscheint ihr Roman "The Heart is a loneley hunter - Das Herz ist ein einsamer Jäger". 1941 gibt es den ersten großen gesundheitlichen Rückschlag und Carson läßt sich von Reeves scheiden. 1945 heiratet das Paar erneut. Zwei Jahre später gibt es wieder schwerwiegende gesundheitliche Probleme, die 1948 in einem Suizidversuch gipfeln.

Ein weiterer Schicksalsschlag ereilt sie im Jahr 1953 - Reeves McCullers bringt sich um. Sie reist mit Tennessee Williams nach Key West, wo Carson die Theaterversion von "The Ballad of the Sad Cafe" verfasst, die 1957 uraufgeführt wird. Ab 1961 sitzt sie schon zeitweise im Rollstuhl und in den folgenden Jahren muß sie sich mehrerer Operationen unterziehen. Nach einer Brustamputation, Schlaganfällen und mehreren Knochenbrüchen stirbt sie schließlich 1967 in Folge eines schweren Schlaganfalls.

Carson McCullers ist von Jugend an ein kränklicher und labiler Mensch. Sie ist hochsensibel und scheu. Als sie 1936 auf den homosexuellen Reeves McCullers trifft, beginnt ein katastrophaler Kampf, der sie bis an ihr Lebensende begleitet. Beide versuchen ihre Homosexualität durch Alkohol zu kompensieren. Jede Enttäuschung, jeder Rückschlag wird mit Unmengen Alkohol bekämpft. 1940 lernt Carson die deutsche Autorin Annemarie Schwarzenbach kennen und verliebt sich in sie. Annemarie, die mit ihren eigenen Problemen und ihrer unerwiderten Liebe zu Erika Mann zurecht kommen muss, weist Carson ab. Diese widmet hoffnungsvoll ihren zweiten Roman "Reflections in a golden Eye" der Angebeteten, die sich absolut unbeeindruckt zeigt. Eine Reihe von zügellosen Trinkgelagen folgt.

Carson hat ihre Gefühle zeitlebens nie unter Kontrolle. Eine Anbetung, eine Schwärmerei für eine Frau artet oft in skurrile Aktionen aus. Als sie Djuna Barnes in New York trifft und sich zu ihr hingezogen fühlt, verbringt Carson oft Stunden weinend auf einer Treppe vor Djunas Haus. Barnes ist diese Veehrung zutiefst zuwider. Einmal als Carson wieder einmal um Einlaß bettelt, ruft sie Carson zu: "Wer auch immer an der Tür läutet, der Teufel soll dich holen". (Quelle: Hundert Jahre lesbische Liebe, Ines Rieder, Wiener Frauenverlag)

McCullers fühlt sich häufig zu Frauen hingezogen, die kein Interesse zeigen. Trotzdem findet sie immer wieder Frauen, die sich um sie kümmern. Bekannte Persönlichkeiten wie Janet Flanner, die sie während eines Aufenthalts in Paris betreut, oder Natalia Danesi Murray, die ihr in Rom zur Seite steht, versuchen der ständig kränkelnden Carson zu helfen. Die bekannte, ehemalige Stripperin Gypsy Rose Lee kümmert sich in New York um die alkoholabhängige Schriftstellerin.

Im Jahr 1949 freundet Carson sich mit der aus Deutschland geflohenen Hilda Marks an, die mit einem Amerikaner verheiratet ist. Eine komplizierte Dreiecksbeziehung beginnt, die sich wie ein roter Faden durch ihr restliches Lebens ziehen wird. Hildas Mann behagt diese Beziehung nicht und ständige Auseinandersetzungen sind die Folge. Ihre letzte Beziehung führt Carson mit Mary Mercer, von der sie hingebungsvoll gepflegt wird. Sie schöpft neue Lebensfreude und bekommt neue Energie, die sie wieder zum Schreiben bringt. Dank Mercer beendet Carson ihren letzten Roman "Clock without hands" (1961). Nach vielen Jahren mit gesundheitlichen Problemen, stirbt Carson McCullers 1967 als hochgeachtete Schriftstellerin und Dramatikerin.


Werke

  • The Heart is a Lonely Hunter (1940, dt.: Das Herz ist ein einsamer Jäger)
  • Reflections in a Golden Eye (1941, dt.: Spiegelbild im goldnen Auge))
  • The Member of the Wedding (1946)
  • The Ballad of the Sad Cafe (1951, dt.: Die Ballade vom traurigen Café)
  • Clock Without Hands (1961, dt.: Uhr ohne Zeiger)
  • Sweet as a Pickle and Clean as a Pig, Gedichte (1964)
  • The March, Novelle (1967, dt.: Der Marsch)