Institut für Sexualwissenschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 6. Juli 1919 eröffnete Dr. [[Magnus_Hirschfeld|Magnus Hirschfeld]] (1868 – 1935) in Berlin das ‘Institut für Sexualwissenschaften’. Ein Institut, in dem auch [[Kurt Hiller]] sich intensiv engagierte und u.a. Arthur Kronfeld, [[Karl Giese]] oder [[Richard Linsert]] arbeiteten.
Am 6. Juli 1919 eröffnete Dr. [[Magnus_Hirschfeld|Magnus Hirschfeld]] (1868–1935) in Berlin das ‚Institut für Sexualwissenschaften‘. Ein Institut, in dem auch [[Kurt Hiller]] sich intensiv engagierte und u.a. Arthur Kronfeld, [[Karl Giese]] oder [[Richard Linsert]] arbeiteten.


Das Institut war die erste Einrichtung für Sexualforschung weltweit und lange Zeit das einzige seiner Art. Es war zugleich wissenschaftliche Forschungsstätte, Beratungs- und Behandlungseinrichtung, Fortbildungsstätte und Archiv. Eng mit dem Institut verbunden war das bereits 1897 von Hirschfeld und anderen gegründete [[Wissenschaftlich-humanitäres Komitee|Wissenschaftlich-humanitäre Komitee]](WhK). Aus ihm sowie aus dem Institut heraus entstanden viele politische Aktionen (wie zur Abschaffung des §175).
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Das Institut war die erste Einrichtung für Sexualforschung weltweit und lange Zeit das einzige seiner Art. Es war zugleich wissenschaftliche Forschungsstätte, Beratungs- und Behandlungseinrichtung, Fortbildungsstätte und Archiv. Eng mit dem Institut verbunden war das bereits 1897 von Hirschfeld und anderen gegründete [[Wissenschaftlich-humanitäres Komitee|Wissenschaftlich-humanitäre Komitee]](WhK). Aus ihm sowie aus dem Institut heraus entstanden viele politische Aktionen (wie zur Abschaffung des §175).


Das Institut befand sich in einer dreistöckigen Villa im Bezirk Tiergarten. Auch Hirschfelds Privatwohnung befand sich in dem Gebäude.
Das Institut befand sich in einer dreistöckigen Villa im Bezirk Tiergarten. Auch Hirschfelds Privatwohnung befand sich in dem Gebäude.


Am 6. Mai 1933 wurde das Institut für Sexualwissenschaften geplündert und zerstört. Die Bibliothek des Instituts wurde zusammen zehntausenden Werken anderer Autoren bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Opernplatz vernichtet. Am 14.6.1933 wurde es auf Anordnung von Polizeipräsident von Levetzow offiziell geschlossen.
Am 6. Mai 1933 wurde das Institut für Sexualwissenschaften geplündert und zerstört. Die Bibliothek des Instituts wurde zusammen mit zehntausenden Werken anderer Autoren bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Opernplatz vernichtet. Am 14.6.1933 wurde das Institut auf Anordnung von Polizeipräsidenten von Levetzow offiziell geschlossen.
 
Als Erinnerung an das Institut wurde am 75. Gründungstag des Instituts, am 6. Juli 1994, eine Gedenksäule (nach dem Entwurf von Georg Seibert), das ‚Denkmal für das Institut für Sexualwissenschaft‘, in der Nähe des ehemaligen Standorts des Instituts am Bettina-von-Arnim-Ufer eingeweiht.


Als Erinnerung an das Institut wurde am 75. Gründungstag des Instituts, am 6. Juli 1994 eine Gedenksäule (nach Entwurf von Georg Seibert) in der Nähe des ehemaligen Standorts des Instituts am Bettina-von-Arnim-Ufer eingeweiht, das ‘Denkmal für das Institut für Sexualwissenschaft’.
=== Weblinks ===
* [https://www.2mecs.de/wp/2008/02/6-mai-1933-zerstoerung-institut-fuer-sexualwissenschaft/ 2mecs: 6. Mai 1933 Zerstörung Institut für Sexualwissenschaft]


[[File:GedenksauleInstitutFuerSexualwissenschaft.jpg|Gedenksäule für das institut für Sexualwissenschaft |Gedenksäule für das institut für Sexualwissenschaft ]]


[[Kategorie:Berlin]]
[[Kategorie:Berlin]]
[[Kategorie:Geschichte der Homosexualität]]
[[Kategorie:Geschichte der Homosexualität]]

Aktuelle Version vom 4. März 2016, 00:05 Uhr

Am 6. Juli 1919 eröffnete Dr. Magnus Hirschfeld (1868–1935) in Berlin das ‚Institut für Sexualwissenschaften‘. Ein Institut, in dem auch Kurt Hiller sich intensiv engagierte und u.a. Arthur Kronfeld, Karl Giese oder Richard Linsert arbeiteten.

Gedenksäule für das institut für Sexualwissenschaft

Das Institut war die erste Einrichtung für Sexualforschung weltweit und lange Zeit das einzige seiner Art. Es war zugleich wissenschaftliche Forschungsstätte, Beratungs- und Behandlungseinrichtung, Fortbildungsstätte und Archiv. Eng mit dem Institut verbunden war das bereits 1897 von Hirschfeld und anderen gegründete ‚Wissenschaftlich-humanitäre Komitee‘ (WhK). Aus ihm sowie aus dem Institut heraus entstanden viele politische Aktionen (wie zur Abschaffung des §175).

Das Institut befand sich in einer dreistöckigen Villa im Bezirk Tiergarten. Auch Hirschfelds Privatwohnung befand sich in dem Gebäude.

Am 6. Mai 1933 wurde das Institut für Sexualwissenschaften geplündert und zerstört. Die Bibliothek des Instituts wurde zusammen mit zehntausenden Werken anderer Autoren bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Opernplatz vernichtet. Am 14.6.1933 wurde das Institut auf Anordnung von Polizeipräsidenten von Levetzow offiziell geschlossen.

Als Erinnerung an das Institut wurde am 75. Gründungstag des Instituts, am 6. Juli 1994, eine Gedenksäule (nach dem Entwurf von Georg Seibert), das ‚Denkmal für das Institut für Sexualwissenschaft‘, in der Nähe des ehemaligen Standorts des Instituts am Bettina-von-Arnim-Ufer eingeweiht.

Weblinks