Queer Theologie

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Seit konstantinischer Zeit, d.h. der Zeit nach dem Ende der Christenverfolgungen, war die sog. Christologie ein zentrales Thema der christlichen Religion. Es stellt sich nun die Frage: Wer war eigentlich Jesus?

Gleichzeitig mit dieser Fragestellung begann auch die Intoleranz: Abweichende Meinungen wurden als Häresie mit Auschluß, später dann mit Tod bestraft. Durch die neue Freiheit der Renaissance schrien die Maler mit ihren Bildern das heraus, was jahrhundertelang gemunkelt wurde: Jesus und Johannes ein Liebespaar!.

Nach der Freiheit der Bilder (Renaissance) kam zweihundert Jahre später die Freiheit der Worte (Aufklärung - Rokoko): Das theologische Zeitalter der kritischen Leben-Jesu-Forschungbrachte nun die Erkenntnisse, die die Christologie erbringen wollte, aber wegen des Dogmatismus und der Intolleranz nicht erbringen durfte. Merkwürdigerweise ist einer der Gründer des dogmatischsten und fundamentalistisch-radikalsten Landes, der USA, Thomas Jefferson, ein Mitbegründer des freiheitlichen Denkens der kritischen Leben-Jesu-Forschung.

Die Queer Theologie greift diesen uralten Gedanken wieder auf, belegt ihn aufgrund des eineindeutigen Johannes-Evangeliums mit Textzitaten und bekommt dafür mächtig Schelte und soziale Ächtung, da sie etwas ausspricht, das eh' längst jeder weiß, aber das jeder sofort in die tiefsten Tiefen seines Bewußtseins verdrängt hat.

Nun sei die Queer Theologie anhand eines amerikanischen und eines deutschen Werkes vorgestellt:

Amerikanische Sicht

Thoedore W. Jennings und Dr. Morton Smith belegen anhand des Neuen Testaments, daß Jesus mit zumindest einem seiner Apostel ein homoerotisches Verhältnis gehabt haben mußte.

Weitere Infos unter queerday.com

Datei:Jesus johannes.jpg

Deutsche Sicht

Klaus Dede belegt anhand des Johannesevangeliums, daß Jesus und Johannes eine Liebesbeziehung hatten. Hier nun ein Ausschnitt der Buchkritik des Theologen Johannes Brinkmann über das Buch von Klaus Dede: "Dieses Verhältnis zwischen dem Erastes und dem Eromenos erkennt Klaus Dede im Verhältnis Jesu zu seinem Lieblingsjünger Johannes wieder, der in Jesus Schoß lag, als er sich den Jüngern gleichsam als geschlachtetes Lamm, in Wein und Brot, in Fleisch und Blut, zur Speise gab. Tatsächlich bildet die mystische Emotion, die zwischen Jesus und seinem Lieblingsjünger vorlag, besonders in dem nach ihm benannten Johannesevangelium beschrieben, nicht nur eine Einheit der Seelen zwischen Jünger und Meister, sondern sie sind im tiefsten Sinne ein Fleisch und eine Seele!" Weiterhin ein Ausschnitt aus dem Buch:"“Bereits Luther übersetzt zum Beispiel die Stelle, wonach ein Jünger im Schoße Jesu lag, falsch, also muß er von der These, daß er anders war, gewußt haben. Im übrigen ist das wohl so, daß man das immer gedacht, aber nie gesagt hat. So etwas führte zu einer Zeit, als die Christen noch die Regeln bestimmten, ganz sicher zum Tod, heute kann immer noch die soziale Ächtung die Folge sein...”

siehe auch

Homophobe Stellen im Alten Testament

Literatur

  • Jennings, Theodore W.; "The Man Jesus Loved: Homoerotic Narratives from the New Testament" , ISBN-10: 082981535X
  • Klaus Dede: "Jesus - schwul?", ISBN 3-932429-17-6 (Anm.: Dieses interessante Buch wurde u.a. auch von gay-web gesponsored!)

Weblinks

Die hiesige Anm. das das Buch "auch von gay-web gesponsored" wurde ist schlicht falsch, denn man wollte den Verlag unterstützen, tat es aber bis heute nicht, da keiner der von uns gemachten Vorschläge trotz Wohlwollens seitens gay.web eingehalten wurden. Vielleicht holt gay.web sein Versprechen ja noch nach! - Jürgen Zehnle, Schutter Verlag, April 2007.