Raimund Hoghe

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Raimund Hoghe (*1949 in Wuppertal, Deutschland) ist ein deutscher Choreograph, Schriftsteller und Filmemacher.

Leben und Wirken

Hoghe wurde mit einer Behinderung- Rückenverkrümmung- geboren, die ihm zeitlebens einen Buckel verschafft. Der homosexuelle Künstler ist darüberhinaus nur 1.54 m groß. Seine Homosexualität, seine Behinderung und seine Kleinwüchsigkeit machten Hoghe zu einem Außenseiter, der es über die Kunst geschafft hatte, sich aus diesem Duktus zu lösen und Anerkennung zu erhalten.

Schon in jungen Jahren arbeitete er als Kolumnist bei der Wochenzeitung "Die Zeit", wo er vor allem gesellschaftliche Außenseiter porträtierte. Dann folgte eine Anstellung als Dramaturg unter Pina Bausch in Wuppertal von 1980 bis 1990.Seit 1989 ist er als eigenständiger Künstler unterwegs.

Als Choreograph zeichnet er sich durch bekannte Stücke aus, die er schrieb und inszenierte, so "Dialogue with Charlotte", 1987, "Another Dream", 2000, "Young people, old voices", 2002, "Pas de Deux", 2011. Als Autor hat er unter Anderem Bücher über Pina Bausch geschrieben sowie Werke über Außenseiter wie "Anderssein.Lebenslauf außerhalb der Norm", 1982. Und als Filmemacher hat ihn die Dokumentation über ihn selbst "Der Buckel", 1998 für den WDR produziert, bekannt gemacht.

In Frankreich ist Hoghe ein mittlerweile hochgeschätzter Choreograph und ist dort voll anerkannt. In Deutschland hat er noch keine große Bekanntheit erlangt. Sein Werk ist von der Frage nach dem Körper geprägt, des Körpers, der nicht der Norm einer normierten Gesellschaft entspricht, der aber in anderer Form schön sein kann. Er stellt in seinen Büchern, Filmen und Choreographien vor allem die Frage, was körperliche Schönheit eigentlich ist, wie sie im Kontext zur philosophischen Frage nach der Schönheit des Inneren zu verbinden ist und in wie weit die Ästhetik des Dritten Reiches und der damit verbundene Körperkult bis heute nachwirkt.

Seine Bücher wurden ins Japanische, Französische, Spanische und brasilianische Portugiesisch übersetzt. Hoghe lebt in Düsseldorf.

Quellen