Benutzer:Sophismos

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Version vom 15. August 2010, 20:58 Uhr von Sophismos (Diskussion | Beiträge) (Kapitel umgestellt und ergänzt)
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Zu mir: Ich bin der Joachim und lebe offen schwul in Offenbach, was ja gar nichts zu sagen hat (in Niederbayern würde ich vielleicht als total verklemmter versteckter Spießer leben. Frankfurt ist frei wie Amsterdam; in Offenbach kümmert sich keiner um gar nichts.).

In der Szene F/OF bin ich weder bekannt noch unbekannt - ich bin einfach dort. Organisiert bin ich nicht: Bislang mochte noch keine Partei zu mir passen. In 'nem LC bzw. einer Gruppierung des ECMC bin ich bislang noch nicht (ebensowenig im BVSM, obwohl mir die Aktion "ReviseF65", mit der der ICD-10 an den DSM-4 hinsichtlich "Störungen der Sexualpräferenz" angepaßt werden soll, sehr zusagt.). Der LSVD paßt aufgrund seiner eher konservativen Haltung wohl kaum zu mir. Das WHK_neu hat sehr interessante Positionen, doch die Aggressivität gegen den LSVD stößt mich ab: Mann kann doch selbst in völligem Dissenz trotzdem freundschaftlich kooperieren.

Für ein GayRomeo-Profil einzurichten war ich noch zu faul *schäm*, dafür habe ich eines bei GayRoyal mit dem Nick joachim999.

Meist verpenne ich Termine, aber falls nicht, bin ich auf den CSD's... Zu den dharmisch/abrahamitischen Religionen habe ich keine gute Meinung ob deren jahrtausende währenden Feindschaft mit den Schwulen (Trotzdem distanziere ich mich vor den Kirchenhassern in Westnorwegen (die radikalsten Black-Metals um die legendären Bands Burzum/Mayhem), die Kirchenverbrennungen gutheißen - bin aber selbst ein Black-Metal).


Bislang ist der Bereich "Schwule Kunst", "Schwule Kultur" etwas dürftig. Ich versuche mich momentan daran.


Bewußt provokativ zum Wachrütteln wurde von mir ein Artikel über das Szenesterben geschrieben, der die traurige Wahrheit in Frankfurt 2000-2010 darstellt. Glücklicherweise wurde ich dafür nicht gesteinigt ;-)


Sollte ich mal übermütig sein, schreibe ich noch 'nen Artikel über schwule Intolleranz; aber ich glaube, dazu müßte ich schon sehr dummmutig sein :-)


Mein Ziel hier: Verbesserung des Homowiki zur Aufklärung bei AIDS, Kaposi Sarkom, STD's,...; dabei sollte aber "der Spaß an der Freud'" nicht vergällt werden. Wichtig ist hierbei, bei allen sehr berechtigten Warnungen vor Barebacking die weitverbreitete "Infektionsneurose" in die Schranken zu weisen. Nur jeder 100te ist positiv und nur nach statistisch 100 Barebacks mit einem Positiven ist mann es auch: Somit ist ein Kondomplatzer zwar ein Risiko, aber keine sichere Infektion. Auch ein nicht Aufpassen beim Bareblasen (Sperma im Mund) ist noch keine Katastrophe, solange schnell danach der Mund mit Mundwasser, Cola oder notfalls Wasser ausgespült wird.

Promiskuität ist mit STD's korreliert, nicht aber mit HIV. Dies ist das eindeutige Ergebnis der CHAT-Studie. Wer aus Angst vor AIDS "zwanghaft" monogam lebt, obwohl er nicht der Typ dazu ist, schützt sich nicht vor AIDS, schadet seiner Persönlichkeit und ist ein Leidbringer für den Partner, der womöglich was völlig anderes will als eine "Kistenbeziehung".

Wer beim Oralverkehr (ist in Glory Hole Locations fast immer bare!!) als Aktiver wenigstens anschließend den Mund ausspült oder als Passiver sein bestes Stück mit einem Feuchttuch abwischt, lebt ziemlich safe vor HIV und Syphilis.

Es ist imho grundverkehrt, im AIDS-Zeitalter seine Gayness rein digital auszuleben. Das schadet der Psyche des Individuums und schadet dem Kollektiv, in Pre-Stonewall-Zeiten zurückzufallen. Zigtausende betreiben seit Stonewall bei geringerem Einkommen als in bürgerlichen Berufen die Schwulenszene-Locations. Macht diese nicht durch Fernbleiben aufgrund der "Infektionsneurose" kaputt.

Zu Poppers habe ich keine Meinung: Die wenigen veröffentlichten Studien sind zu widersprechend.


Auf der Website der WHK_neu habe ich etwas schönes gefunden, das ich in Ausschnitten hier zitieren möchte:

"Meine Tante kam heut zum Kaffetrinken vorbei und fragte mich als erstes, wann ich denn heiraten wolle, ich sei über 30 und das würde ja langsam Zeit, denn das ginge ja jetzt. Ich hab's Kotzen gekriegt. Ihr seid schuld! Dafür hab ich nicht mein Coming Out hingekriegt, damit ich mir die selben Fragen wie davor nochmal anhören muß!"

Das bringt - trotz beißender Ironie - wahrlich einiges auf den Punkt! Angenommen, jemand hatte 1995 mit 25 sein Outer-Coming-Out und hatte dann mal mit der Heiratsfrage von Hinz- und Kunz seine Ruhe, dem wurden 2000 wieder die selben Fragen wie vor dem Outer-Coming-Out gestellt und er hat somit nichts gegenüber einer Klemmschwester erreicht. Bleibt abzuwarten, ob die Zahl der Klemmschwestern dadurch steigt.

Doch die Wahrheit sieht schlimmer aus: Bei einer Lebenspartnerschaft wird - im Gegensatz zu einer Beziehung - Sex und Wirtschaft miteinander vermischt. Dadurch entwickelt sich - wie bei Heten - folgende Dialektik: Wer wirtschaftlich erfolgreich ist, den bindet sein geteiltes Vermögen an den Partner und bei erloschener Liebe schnappt die Beziehungsfalle zu.


Nochwas: Ich bin nicht heterophob: Ich habe sogar Kumpels, die hetero sind *schäm*. Dadurch weiß ich nun, wie schwer es die Hetero-Männer haben. Seither bin ich so etwas von froh und glücklich, ein Gay zu sein und sehe es in Dankbarkeit als allergrößte Gnade meines Schicksals an: Es gilt für mich die eherne Formel: "schwul sein" = "begehrt sein".... Letzteres (das "begehrt sein") ist der Schlüssel zu höchstem Lebensglück.