Alter

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Das Thema "Alter" und "altern" ist der schwullesbischen Subkultur stark tabuisiert. Doch auch Schwule, Lesben und Transgender werden älter. Diese Tatsache ist eigentlich weder bemerkenswert noch neu. Neu ist jedoch, dass zum ersten Mal eine Generation altert, die den größten Teil ihres Lebens offen und selbstbewusst gelebt hat, und sich diese manchmal hart erkämpfte Freiheit auch im Alter nicht nehmen lassen möchte.

Spezifische Themen

Die spezifischen Problemstellungen werden erst langsam offensichtlich, doch sind auch bereits erste Projekte realisiert, die sich des Themas annehmen:

  • Wohnen und Pflege: Alternative Formen des Wohnens für Schwule, Lesben und Transgender im Alter beginnen sich gerade erst zu entwickeln. In diesem Bereich sind neue Ideen gefragt. Aber auch wenn das selbständige Wohnen nicht mehr möglich sein sollte, brauchen wir Community-freundliche Alternativen. Denn wer möchte sich schon im Alter plötzlich wieder verstecken müssen?
  • Gesundheit: Mit dem Alter wächst auch die Zahl der Arztbesuche. Da ist es gut zu wissen, welche Ärzte, Ärztinnen und Apotheker kein Problem mit einer anderen sexuellen Orientierung oder sexuellen Identität haben.
  • Freizeit: Im Alter entwickeln wir andere Interessen als die, welche wir im Alter von 30 oder 40 verfolgt haben.

Probleme

Gerade die sog. "Aktivistengeneration", die z.B. im Jahre 1975 "ein Mann im besten Alter von 25" Jahren war, bemerkt nun, 35 Jahre später, daß das Leben und Lieben in der Szene mit Abstrichen behaftet ist. Gleichaltrige mögen ihn - nun 60-jährig - nicht mehr. Viele werden durch diese große Enttäuschung verschlossen und verhärmt, was die Situation nur noch schlimmer macht (wer will schon einen "alten Grantler"). Gesundheitliche Probleme mögen noch nicht da sein, aber "blau links" wird zunehmend unmöglich. Somit bleibt nun die Wahl: Realist sein und Abstriche machen oder auf das große Glück warten.

Wer Abstriche machen will, muß dann von "blau" auf "rot" wechseln. Als Daddy kann er dann wieder begehrt sein, wenn er denn mit seiner neuen Rolle zurechtkommt. Natürlich ist eines klar: Wenn ein 60-jähriger zeitlebens ältere Partner hatte und der letzte Partner verstorben ist, dann ist seine Situation durchaus schrecklich. Die völlige Änderung der Determinante (von Son auf Daddy) ist garantiert extrem hart für ihn. Auf großes Verständnis kann er auch nicht bauen.

Weblinks