DKP queer

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DKP queer - Kommission des Parteivorstand der Deutschen Kommunistischen Partei

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Die Arbeit von DKP queer reicht genau genommen schon einige Jahrzehnte zurück. Als sich Anfang der 1980er Jahre die DeSi (Demokratische Schwuleninitiative) gründete. 1984 wurde die DeSi in DeLSi (Demokratische Lesben und Schwuleninitiative) umbenannt. Die DeLSI löste sich 1993 auf und überdauerte damit aktiv einige antikommunistische Hetze. Lesbischen und schwulen GenossInnen war es somit möglich länger gemeinsam den historischen Prozeß zu analysieren und gemeinsam aktiv zu sein. zum Beispiel mit Lesbenring und BVH in der Lebensformenpolitik. Leider schlossen sich viele Schwule dem bürgerlichen SVD (heute LSVD) mit seiner Ehepolitik an und somit konnte auch der BVH nicht gerettet werden. Das hat viel mehr zum Untergang der DeLSI beigetragen als die Annektion der DDR. Wobei natürlich auch die Orientierungslosigkeit und Enttäuschung vieler GenossInnen ihr übriges getan hat. Mit der Auflösung der DeLSI stellte auch ihre Publikation DornRosa ihr Erscheinen ein.

Ende 2005 fragte ein junges DKP und SDAJ Mitglied, warum es eigentlich keine schwule „Ecke“ oder „Nische“ in der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) oder der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) gibt. Im „Taunus Echo“ der Zeitung der DKP Hochtaunus schrieb dieser Genosse unter dem Pseudonym „Dominik“. Er fragte sich, warum es auf den CSDs (Christopher-Street-Days) keine Beteiligung der DKP oder der SDAJ gab und nahm sich vor, dies mit anderen Genossen zu ändern. Dies war nach einer langen Pause der erste Schritt zu DKP queer. Ende der 1990er Jahre hatte es noch einmal den Versuch gegeben auf einem UZ-Pressefest - Volksfest der DKP, etwas zu reorganisieren und andererseits waren 2005 parallele Bestrebungen längst eingeleitet, die nur noch zusammengeführt werden mussten.

Auf dem bundesweiten Pfingstcamp der SDAJ (Warburg-Bonenburg: 02.06.-05.06.2006) gab es erstmals eine Beteiligung. Iris Rudolf, die auch am so genannten „Blauen Heft“ (Grundsätze und Forderungen der DKP gegen die Diskriminierung der Homosexualität) von 1987 mitgewirkt hatte, hielt dort ein Referat zum Thema „Ist die sexuelle Revolution schon zu Ende?“. Auch gab es auf dem Pfingstcamp einen Infostand und einen „Früh am Abend Schoppen“.

Auf dem darauf folgenden CSD in Frankfurt am Main (29.07.-30.07.2006) gab es erstmals einen Infostand. Inzwischen nimmt DKP queer jährlich an zahlreichen CSDs teil. Teilweise mit Infostand unter anderem in Frankfurt, Siegen und Iserlohn auf anderen mit Verteilaktionen.

Schließlich gab es das erste Aktiventreffen der Guppe – die sich zuvor noch „Red&Gay“ genannt hatte – in der Karl-Liebknecht-Schule in Leverkusen vom 19. bis 20.08.2006. Hier gab sich die Gruppe neben dem Namen DKP queer auch ein ausformuliertes Selbstverständnis. Auch wurde dort beschlossen, diese Treffen als Bundestreffen durchzuführen und diese an wechselden Orten der BRD sattfinden zu lassen. Die darauf folgenden Bundestreffen waren in Frankfurt am Main, vom 01. - 03.12.2006. Dort wurde das Selbstverständnis überarbeitet und der Beschluss gefasst sich als Kommission des Parteivorstand der DKP zu konstituieren.

Vom 30.03.-01.04.2007 war das 3. Bundestreffen von DKP queer im „Magda-Thürey- Zentrum“ in Hamburg. Dort wurde über die Beteiligung auf dem „15. UZ Pressefest – Volksfest der DKP“ das vom 22.06.-24.06.2007 im Revierpark Wischlingen in Dortmund stattfand diskutiert. Der DKP-Vorsitzende Heinz Stehr besuchte das Treffen. Gemeinsam mit ihm und dem Hamburger Bezirksvorsitzenden Olaf Harms besprach man die Möglichkeit aus DKP queer eine Kommission zu machen. Um DKP queer eine gewisse Struktur zu geben, wurde auf dem 3. Bundestreffen eine Kollektive Leitung gewählt.

Das vierte Bundestreffen in den Räumen der DKP Nordbayern in Nürnberg hatte vor allem die Auswertung des 15. UZ Pressefest - Volksfest der DKP sowie Planungen für 2007 und 2008 auf der Tagesordnung. Es fand vom 13.07.2007 – 15.07.2007 statt.

Das fünfte Bundestreffen das vom 09.11. - 11.11.2007 in den Räumen der Chile Freundschaftsgesellschaft Salvador Allende in Berlin stattfand brachte DKP queer inhaltlich einen gewaltigen Sprung nach vorn. Dort wurde das Papier "Grundsätze und Forderungen der DKP gegen die Diskriminierung der Homosexualität" von 1987 grundlegend überarbeitet. Dieses Papier wurde dann als "Grundsätze und Forderungen der DKP gegen die Diskriminierung von SLBT" als Antrag an den 18. Parteitag der DKP gestellt, der vom 23. Februar auf den 24. Februar 2008 in Mörfelden Walldorf stattfand. Die Delegierten beschlossen, das Dokument als Arbeitsmaterial an den neu gewählten Parteivorstand zu übergeben.

Sas sechste Bundestreffen hatte eine weitere Neuerung. Seit diesem Bundestreffen hat DKP queer auf den Bundestreffen auch einen Bereich Bildung auf dem Bundestreffen. Unter sachkundiger Leitung besuchten die Teilnehmer des Bundestreffens sowie Gäste die Gedenkstätte des KZ Dachau. Das Bundestreffen fand vom 18.04. - 20.04.2008 in den Räumen der DKP Südbayern in München statt. Dort wurde das Jahr 2007 ausgewertet und der Beitrag für das erste Festival der Jugend der SDAJ nach 1988 besprochen. Dieses Festival fand vom 09.05. - 12.05.2008 in Köln statt und war ein voller Erfolg.

Das siebente Bundestreffen fand vom 04.07. bis 06.07.2008 in den Räumen der Jugendbibliothek Gera e.V. in Gera statt. Inhaltlich ging es dabei um das Thema "schwule Nazis". Auch wurde dort die Arbeit von DKP queer vom 6. bis 7. Bundestreffen besprochen, sowie die Arbeit bis zum 8. Bundestreffen vorbereitet.

Inzwischen (Stand 26. April 2011) fanden elf weitere Bundestreffen statt. Auf dem 18. Bundestreffen im März 2011 wurden die Forderungen von DKP queer verabschiedet. Weitere Bundestreffen sind 2011 in Berlin und Leverkusen geplant.

Immer aktuell auf dem laufenden über DKP queer ist man auf der Homepage: www.dkp-queer.de