Rolf Italiaander

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Rolf Italiaander (* 20. Februar 1913 in Leipzig; † 3. September 1991 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer, Kunstsammler, Forschungsreisender, Ethnograf sowie Autor von Kinder- und Jugendbüchern.

Rolf Italiaander, Grab auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf, Hamburg

Italiaander gründete nach dem 2. Weltkrieg in Hamburg zusammen mit Hans-Henny Jahnn und anderen die ‘Freie Akademie der Künste in Hamburg’, deren Generalsekretär er über 20 Jahre war.

1951 schrieb Italiaander, veranlasst durch die ‘Frankfurter Homosexuellen-Prozesse’, das Stück “Das Recht auf sich selbst”, das erste Nachkriegs-Theaterstück zum Thema Homosexualität. Am 2. April 1952 wurde es von Ida Ehre an den Hamburger Kammerspielen uraufgeführt.

1959 organisierte Italiaander auf Anregung von Michel Foucault im Hamburger ‘Institut Francais’ (dessen Direktor Foucault 1959/60 für ein Jahr war) eine Ausstellung mit Kupferstichen afrikanischer Künstler.

Immer wieder lieferte er Texte für Homosexuellen-Magazine der Zeit, insbesondere für ‘Club 68′, für den er 1969 [im Jahr des Stonewall-Aufstands!] den Text “Selbstverwirklichung und Integration der Homophilen” verfasste (in Ausgabe 2/1969), sowie für ‘Der Kreis’ (für den er auch Photographien und Zeichnungen lieferte) u.a. einen langen Aufsatz über Jean Genet. Dieser Genet-Aufsatz war die Basis für Italiaanders Text “Jean-Paul Sartre über Jean Genet”, der der bei Rowohlt 1955 erschienenen (und nur auf Bestellung erhältlichen) ersten deutschen Ausgabe von Genets “Querelle” beigefügt war .

Ende der 1960er Jahre zählte Italiaander zu den bedeutendsten Unterstützern einer Reform des §175. 1968 veröffentlichte er als Herausgeber im Hamburger ‘Gala Verlag’ mit “Weder Krankheit noch Verbrechen – Plädoyer für eine Minderheit” eine Sammlung von Aufsätzen, Essays und Texten Prominenter, die sich gegen den §175 aussprachen.

Rolf Italiaander starb am 3. September 1991 in Hamburg. Sein Grab (in dem er gemeinsam mit seinem Partner Hans Ludwig Spegg beigesetzt ist) befindet sich auf dem Friedhof Ohlsdorf (Hamburg).


Weitere Informationen zu Rolf Italiaander in der Wikipedia.

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