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Beim Barebacking besteht ein sehr hohes Risiko, sich bzw. den anderen mit HIV, Geschlechtskrankheiten oder Hepatitis zu infizieren sowie in Folge daran zu erkranken oder zu sterben. Auch wenn beide Partner hiv-positiv sind, bestehen mehrere Risiken: | |||
Die Infektion mit einer Geschlechtskrankheit sowie eine sogenannte Reinfektion mit HIV oder anderen HIV-Stämmen, was zu einer schlechteren Behandelbarkeit führen kann. | |||
Die Infektion mit HIV oder einer Geschlechtskrankheit kann wegen der langen Inkubationszeit oft erst nach Wochen oder Monaten nachgewiesen werden. Während diesem Zeitraum kann niemand sicher sein, nicht infiziert zu sein. Das bedeutet, dass Personen auch unwissentlich HIV-infiziert und damit ansteckend sein können. | |||
== Die Kultur des Barebacking == | |||
Auf Sex-Partys kann ungeschützter Sex stattfinden. Es gibt jedoch auch sogenannte Bareback Partys, bei denen Gäste ausschließlich ungeschützten Geschlechtsverkehr, oft mit unbekannten, anonymen Personen ausüben. Häufig nehmen an solchen Partys (die auch Russian Roulette-Partys genannt werden) auch HIV-negative Personen (sog. bug chaser) teil. | |||
Barebacking hat in den letzten Jahren - gerade auch in der schwulen Szene - mehr Anhänger gefunden. Einige Forscher sehen diese Entwicklung dadurch begründet, dass Aids in der Öffentlichkeit nicht mehr so stark thematisiert wird und viele auf die verbesserten Therapien vertrauen. | |||
== Soziologische und psychologische Forschung == | |||
Insbesondere seit Ende 2004 wird in einigen Medienberichten und in politischen Äußerungen der Eindruck erweckt, Barebacking sei ein homosexuelles Phänomen. [[w:Report Mainz|Report Mainz]] sendete bereits wiederholt einen Beitrag zum Thema Barebacking. In der Sendung vom 28. November 2005 heißt es: ...Trends wie das sogenannte Barebacking, also Schwulensex ohne Kondom ... Medien und auch einige Politiker haben dies daraufhin aufgegriffen. | |||
Barebackverhalten ist unter heterosexuellen stärker verbreitet als unter Homosexuellen. Das ergaben auch Untersuchungen des Robert-Koch-Institutes. Zwar hätte unsicheres Sexualverhalten in den letzten Jahren zugenommen, aber - so Dr. Ulrich Markus: „Homosexuelle Männer praktizieren als Gruppe deutlich häufiger „Safer Sex" als heterosexuelle Menschen. Allerdings muss dazu bemerkt werden, dass umstritten ist, ob die höheren Infektionszahlen bei homosexuelle Männern auf eine höhere Promiskuität oder aber auf die höhere Zahl bereits infizierter potentieller Sexualpartner zurückzuführen ist. | |||
Das Weglassen eines Kondoms in einer monogamen Beziehung kann nicht mit dem Weglassen eines Kondomes beim anonymen Massensex in entsprechenden Lokalitäten verglichen werden. | |||
== Rechtliche Situation == | |||
In Österreich gelten Gesetze gegen die fahrlässige (§ 179 ÖStGB) und die vorsätzliche (§ 178 ÖStGB) Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten. In diesem Fall wäre die Gefährdung als gemeingefährliche strafbare Handlung zu werten. | |||
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Version vom 2. Februar 2007, 09:46 Uhr
Barebacking meint den Analverkehr ohne Verwendung von Kondomen. Eine Variation, die alle Regeln des Safer Sex mißbeachtet!
Bareback = engl.: Reiten ohne Sattel ...
In den schwulen Metropolen erhitzt es seit einiger Zeit die Gemüter: Bareback heißt die Modewelle, welche aus den USA über den großen Teich zu uns geschwappt ist. Bareback ist ein Begriff aus dem Rodeo und bezeichnet das Reiten ohne Sattel.
Zu Beginn (Anfang der 1990er Jahre) wurde der Begriff Barebacking unter Positiven in den USA genutzt. Sie feierten geschlossene Parties unter diesem Motto, auf denen Positive untereinander unsafen Sex haben konnten. Inzwischen hat der Begriff längst einen Wandel erfahren. Aus dem Begriff Barebacking wurde statt des ursprünglichen „unsafer Sex unter Positiven“ ein generelles Synonym für jegliche Art unsafen Sex’.
Dank Westernfilmen und Marlboro-Werbung können wir uns ein Bild davon machen, wie die kernigen Kuhhirten versuchen, sich auf den wild aufbäumenden Pferden so lange wie möglich zu halten bis sie abgeworfen werden und Staub fressen müssen.
In die moderne Welt der schwulen Großstadt-Szenen übersetzt bedeutet Bareback soviel wie Ficken ohne Kondome. - Als Barebacker bezeichnen sich Schwule, die keine Lust (mehr) auf Kondome haben und das Risiko von Infektionen bewußt in Kauf nehmen. Ein Trugschluss bereits mit HIV infinzierter Männer ist es, sich nicht mehr anstecken zu können. Ganz im Gegenteil: Sie können sich mit anderen, neuen und evtl. therapie-resistenten Virus-Stämmen anstecken (Gefahr der sog. Super-Infektion). Wie häufig dies in der Praxis tatsächlich erfolgt, ist unter Wissenschaftlern umstritten.
Vor AIDS kann man sich schützen, indem man Safer Sex praktiziert.
Risiken
Beim Barebacking besteht ein sehr hohes Risiko, sich bzw. den anderen mit HIV, Geschlechtskrankheiten oder Hepatitis zu infizieren sowie in Folge daran zu erkranken oder zu sterben. Auch wenn beide Partner hiv-positiv sind, bestehen mehrere Risiken:
Die Infektion mit einer Geschlechtskrankheit sowie eine sogenannte Reinfektion mit HIV oder anderen HIV-Stämmen, was zu einer schlechteren Behandelbarkeit führen kann.
Die Infektion mit HIV oder einer Geschlechtskrankheit kann wegen der langen Inkubationszeit oft erst nach Wochen oder Monaten nachgewiesen werden. Während diesem Zeitraum kann niemand sicher sein, nicht infiziert zu sein. Das bedeutet, dass Personen auch unwissentlich HIV-infiziert und damit ansteckend sein können.
Die Kultur des Barebacking
Auf Sex-Partys kann ungeschützter Sex stattfinden. Es gibt jedoch auch sogenannte Bareback Partys, bei denen Gäste ausschließlich ungeschützten Geschlechtsverkehr, oft mit unbekannten, anonymen Personen ausüben. Häufig nehmen an solchen Partys (die auch Russian Roulette-Partys genannt werden) auch HIV-negative Personen (sog. bug chaser) teil.
Barebacking hat in den letzten Jahren - gerade auch in der schwulen Szene - mehr Anhänger gefunden. Einige Forscher sehen diese Entwicklung dadurch begründet, dass Aids in der Öffentlichkeit nicht mehr so stark thematisiert wird und viele auf die verbesserten Therapien vertrauen.
Soziologische und psychologische Forschung
Insbesondere seit Ende 2004 wird in einigen Medienberichten und in politischen Äußerungen der Eindruck erweckt, Barebacking sei ein homosexuelles Phänomen. Report Mainz sendete bereits wiederholt einen Beitrag zum Thema Barebacking. In der Sendung vom 28. November 2005 heißt es: ...Trends wie das sogenannte Barebacking, also Schwulensex ohne Kondom ... Medien und auch einige Politiker haben dies daraufhin aufgegriffen.
Barebackverhalten ist unter heterosexuellen stärker verbreitet als unter Homosexuellen. Das ergaben auch Untersuchungen des Robert-Koch-Institutes. Zwar hätte unsicheres Sexualverhalten in den letzten Jahren zugenommen, aber - so Dr. Ulrich Markus: „Homosexuelle Männer praktizieren als Gruppe deutlich häufiger „Safer Sex" als heterosexuelle Menschen. Allerdings muss dazu bemerkt werden, dass umstritten ist, ob die höheren Infektionszahlen bei homosexuelle Männern auf eine höhere Promiskuität oder aber auf die höhere Zahl bereits infizierter potentieller Sexualpartner zurückzuführen ist.
Das Weglassen eines Kondoms in einer monogamen Beziehung kann nicht mit dem Weglassen eines Kondomes beim anonymen Massensex in entsprechenden Lokalitäten verglichen werden.
Rechtliche Situation
In Österreich gelten Gesetze gegen die fahrlässige (§ 179 ÖStGB) und die vorsätzliche (§ 178 ÖStGB) Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten. In diesem Fall wäre die Gefährdung als gemeingefährliche strafbare Handlung zu werten.